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Wohnhaus eines der Partner unsers Unternehmens, entwickelt und als Versuch gebaut, nach den Kriterien der Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Gesundheit, das heißt gemäß Biokonstruktionskriterien. Es wurde mit mehreren alternativen Gebäudesystemen, organischen Materialien, die extrem effizienten Installationen und passiven Systemen etc. experimentiert. Der Umstand dieses Haus selbst zu bewohnen verleiht uns die Möglichkeit die Unterschiede selbst zu erleben und so zu beweisen, dass sich all die hier anwandten Kriterien als durchführbar erweisen. Sie sind alle herzlichst zu einer erläuternden Führung eingeladen.
Hierbei handelt es sich um ein Reihenstadthaus mit Erdgeschoss und zwei Oberetagen, mit klaren Gebäudeformen und Parallelausrichtung zur Straße hin. Ziel war es weitläufige und flexible Räumlichkeiten zu schaffen, ohne dabei die gewünschte Kompaktheit zu verlieren, und auf maximale Weise den Hinterhof zu entlasten. Das Grundschema ist eine geräumige Hauptzone und einen seitlichen Bereich für den Zugang und die Haushaltszone zu schaffen.
Das Erdgeschoss dient als Garage und Eingang mit einer Treppe in die erste Etage, sowie eine kleiner teilweise überdachter Innenhof zur Belüftung und Tageslichtzufuhr der Garage und des Eingangsbereichs. Die erste Etage besteht aus einer einzigen Räumlichkeit mit Küche und Wohn-, Esszimmer mit Zugang zu einem kleinen hinteren Gartenbereich mit einem Judasbaum (Cercis siliquastrum). Im Servicebereich gibt es ein Badezimmer, die offene Küche und eine Veranda mit Speisekammer. Im Obergeschoss führt die seitliche Zone mit der Treppe zu einem Studio und ermöglicht den Zugang zu zwei Schlafzimmern, eines der Schlafzimmer mit Teilungsmöglichkeit. Auf der Dachterrasse wurde ein Stadtgarten angelegt und ebenso befindet sich hier ein kleiner Installationsraum für die Akkus der Sonnenkollektoren, welche über dem Treppenhaus in einer exakten Südausrichtung angebracht wurden.
KRITERIEN DER BIOKONSTRUKTION
1. GEEIGNETER STANDORT: Der erste Schritt war die Orientierung des Hauses innerhalb des Grundstücks, zu diesem Zweck wurde vor Projektbeginn eine geobiologische Studie durchgeführt. Es wurde eine Wasserader geortet, welche das gesamte Grundstück durchquert, sowie der Verlauf der Hartmann- und Curry- Linien.
2. GUTE AUSRICHTUNG: Die Hauptfassade geht nach Osten und der Innenhof nach Süden und Westen. Der Sonnenschutz wird durch verschiebbare Jalousietüren aus Holz gewährleistet. Die richtige Platzierung der Fensteröffnungen auf beiden Seiten ermöglicht die Querlüftung im Sommer, um das Innere des Hauses zu kühlen.
3. ENERGIESPARMASSNAHMEN: Das Gebäude benötigt kein Kühlsystem, weil es dank der thermischen Trägheit der Wände, der guten Isolierung, sowie dem adäquaten Einsatz der Fensterläden zu einer passiven Kühlung kommt. Geheizt wird das Gebäude durch eine Fußbodenheizung mit 5 Sonnenkollektoren und mit einem 1000 L Speicher, welcher auch zur Warmwasserbereitung dient. Dieses System wird durch einen Hydroholzkamin im Wohnzimmer unterstützt, welcher über eine Zonenregulierung mit gesteuerter Programmierung verfügt. In der ersten Etage handelt es sich um eine Fußbodenheizung und im Obergeschoss um ein Heizsystem durch Mikroröhrchen im der Zimmerdecke.
4. BEWUSSTE METRIALNUTZUNG: Die Fassaden bestehen aus einer Schicht mit Keramik-Backsteinen Typ Panal mit 24 cm mit einer 5 cm dicken Außenisolierung aus Naturkork, um so auf maximale Weise eine Wärmebrücke zu vermeiden. Die Struktur besteht aus Tannenholzbalken und aus 22mm dicken Strukturplatten Typ OSB. Der Innen- und Außenputz ist aus hydraulischem und luftrockendem Kalkmörtel, um so möglichst auf Beton zu verzichten. Es wurden nur natürliche Isoliermaterialien verwendet, im Dach 8cm dicker Schwarzkork, für die Zwischenwände 8cm dicke Holzfasern und über dem Heiz-Dach 6cm dicke Schafswolle. Die Imprägnierung ist durch Kautschuk (EPDM) oder atmungsaktives Polyäthylen gewährleistet. Für die Holzarbeiten wurde nur Holz mit FSC-Zertifikat benutzt. Für die Elektroinstallation wurde Kabelrohre aus PE statt aus PVC und halogenfreie Kabel benutzt. In den Schlafzimmern wurden Schalter zum Abschalten aller elektromagnetischen Apparate während der Ruhestunden angebracht, um so einer diesbezüglichen Kontamination vorzubeugen.
5. WASSERVERBRAUCH: Wir weisen daraufhin, dass die Installation des Heißwassersystems aus Sonnenkollektoren, mit der einzigen Unterstützung eines Biomassekessels, besteht und somit die diesbezüglichen Auflagen übertrifft. Es gibt auch einen wassersparenden Mechanismus, da die Wasserhähne der Bäder und Duschen thermostatisch sind und die Waschmaschine und Geschirrspüler bithermal sind. Ebenfalls gibt es eine Vorinstallation für die Behandlung und Wiederverwendung des Grauwassers für die Zukunft. Das Regenwasser wird aufgefangen und in dem ursprünglichen Brunnen zur späteren Wiederverwendung als Trink- und Haushaltswasser gesammelt.
6. STADTGARTEN: Besonders bemerkenswert bei diesem Haus ist die Nutzung eines Teils, ca.40 m2, der Dachterrasse als Stadtgarten. Die Vorteile einer Dachbegrünung sind zahlreiche, wie die Reduzierung gepflasterter Oberflächen, die Sauerstoffproduktion und der Kohlendioxidverbrauch, die saubere Luft, die Temperaturregulierung der Umgebung, die Feuchtigkeitsregulierung , sowie eine überdurchschnittliche thermische und akustische Isolierung.